Beiträge von Titan

    Zu "Man vs. Wild" bin ich so'n bisschen zwiegespalten. Bear Grylls ist ja schon ein Name, der in jedem Haushalt, der auch nur ansatzweise interessiert an Survival ist, bekannt ist. Klar, er zeigt da krasse Skills und man kann sicher was lernen, aber manchmal denk ich mir auch: "Muss das wirklich sein, einen toten Ozeanbewohner auszuwringen, um Trinkwasser zu bekommen?" Sicherlich, es ist spannend zuzuschauen und irgendwie genial inszeniert, aber für mich hat es oft weniger was mit echtem Survival und mehr mit Show zu tun. Andererseits, er bringt die Leute dazu, sich für Survivalismus zu interessieren, und das ist ja schon mal ein großer Pluspunkt!

    Jetzt mal ehrlich, "Alone" bringt das Ganze auf ein völlig neues Level. Hier kämpft jeder wirklich für sich allein und vor allem auch mental. Da sieht man schnell, dass Survival nicht nur Handwerkszeug ist, sondern auch was mit Kopf und Herz zu tun hat. Man spürt förmlich, wie die Teilnehmer nach Tagen der Einsamkeit anfangen, ihre eigenen Gedanken als Feinde zu betrachten. Vielleicht hat der ein oder andere von uns mehr mit den psychischen Belastungen zu kämpfen, als wir zugeben würden, und das ist schon ein verdammt spannender Aspekt.

    Ich frage mich ja manchmal, ob die Kandidaten nach ihrer Rückkehr wieder normal ins Leben finden. Gerade wenn man dann wieder inmitten der Zivilisation ist, könnte das schon ein kaum greifbares Gefühl sein. Andererseits bekommt man sicher eine völlig neue Wertschätzung für'n einfaches Butterbrot, wenn man mal gelernt hat, dass es in der Wildnis ganz ohne nicht geht.