Ein Blackout beschreibt einen großflächigen und länger andauernden Stromausfall, der durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden kann und sowohl individuelle Haushalte als auch ganze Städte oder Regionen betreffen kann. Im Kontext des Preppings spielt der Blackout eine zentrale Rolle, da die Folgen eines solchen Ereignisses weitreichend und teils gravierend sind. Präventive Vorbereitung, Wissen über die verschiedenen Szenarien und Maßnahmen zur Selbsthilfe stehen dabei im Vordergrund.
Ein Blackout ist ein herausforderndes Szenario, das die Abhängigkeit unserer Gesellschaft von einer stabilen Stromversorgung verdeutlicht. Die richtige Vorbereitung und ein besonnenes Vorgehen im Ernstfall ermöglichen es, die Auswirkungen zu minimieren und ein gewisses Maß an Sicherheit und Versorgung aufrechtzuerhalten.
I. 1. Ursachen eines Blackouts
Die Ursachen für einen Blackout sind vielfältig und zeigen, wie verwundbar das Stromnetz ist:
- Technische Störungen und Überlastungen: Die zunehmende Belastung der Stromnetze, etwa durch extreme Wetterbedingungen, kann zu Überlastungen und damit verbundenen Netzstörungen führen.
- Naturkatastrophen: Stürme, Hochwasser oder Erdbeben können kritische Infrastrukturen wie Leitungen und Umspannwerke beschädigen.
- Cyberangriffe: Die Digitalisierung des Energiesektors birgt das Risiko von gezielten Cyberangriffen auf die Stromversorgung.
- Menschliches Versagen: Bedienfehler und Planungsfehler können ebenfalls zu großflächigen Stromausfällen führen.
- Kriegerische Konflikte und Terroranschläge: In Krisengebieten sind Angriffe auf Energieinfrastrukturen ein häufiges Mittel, um den Gegner zu schwächen.
II. 2. Auswirkungen eines Blackouts
Ein Blackout beeinflusst nahezu alle Lebensbereiche, von der Wasserversorgung bis hin zur öffentlichen Sicherheit:
- Wasserversorgung: Ohne Strom können Pumpenanlagen in Wasserwerken nicht arbeiten, was die Versorgung mit Trinkwasser und die Möglichkeit zur Abwasserentsorgung beeinträchtigt.
- Lebensmittelversorgung: Supermärkte, Lagerhäuser und Transportketten sind von Strom abhängig. Die Kühlung fällt aus, was die Versorgung mit Lebensmitteln stark einschränkt.
- Kommunikation: Mobilfunk und Internet könnten nach wenigen Stunden ausfallen, da Sendemasten und Leitstellen nicht mehr funktionieren.
- Transport und Verkehr: Der öffentliche Nahverkehr, Verkehrsampeln und Tankstellen fallen aus. Die Bewegungsfreiheit ist dadurch eingeschränkt.
- Gesundheitswesen: Krankenhäuser verfügen meist über Notstromaggregate, doch auch diese haben eine begrenzte Laufzeit, was die Versorgung von Patienten stark einschränken könnte.
- Öffentliche Ordnung: Ohne Licht, Kommunikation und Versorgungsmöglichkeiten könnte die öffentliche Ordnung zusammenbrechen und Plünderungen oder Unruhen könnten entstehen.
III. 3. Vorbereitung auf einen Blackout: Maßnahmen für Prepping
Im Prepping wird besonderes Augenmerk darauf gelegt, sich auf das Szenario eines Blackouts vorzubereiten:
3.1 Vorrat an Nahrungsmitteln und Wasser
Ein gut sortierter Vorrat ist essenziell, um während eines längeren Stromausfalls autark zu bleiben:
- Lebensmittelvorrat: Haltbare Lebensmittel wie Konserven, Reis, Nudeln und Trockenobst sollten in ausreichender Menge gelagert werden, um für mindestens zwei Wochen versorgt zu sein.
- Wasserversorgung: Pro Person wird ein Trinkwasserbedarf von ca. 2 Litern täglich empfohlen. Auch Brauchwasser sollte für Hygiene und Kochen eingeplant werden.
3.2 Notfallausrüstung und alternative Energiequellen
Ohne Strom sind alternative Licht- und Energiequellen entscheidend:
- Beleuchtung: Batteriebetriebene LED-Taschenlampen, Solarleuchten und Stirnlampen bieten eine Grundversorgung an Licht.
- Kochen ohne Strom: Gaskocher oder ein Grill sind nützlich, um auch ohne Strom warme Mahlzeiten zuzubereiten. Brennmaterial sollte ebenfalls ausreichend vorhanden sein.
- Stromquellen: Powerbanks und Solarladegeräte helfen, wenigstens kleine Geräte wie Mobiltelefone aufzuladen.
3.3 Kommunikation und Information
Informationen sind in einer Krisensituation essenziell:
- Kurbelradio: Ein Radio mit Kurbel oder Solarbetrieb ermöglicht es, auch ohne Strom aktuelle Informationen zu empfangen.
- Walkie-Talkies und Funkgeräte: Diese Geräte sichern eine Kommunikation im Nahbereich und ermöglichen im Notfall Kontakt über größere Distanzen.
3.4 Hygienemaßnahmen
Hygiene ist besonders wichtig, um Infektionen und Krankheiten zu vermeiden:
- Toilettenlösungen: Campingtoiletten oder improvisierte Lösungen wie Eimer mit Deckel sind im Notfall sinnvoll.
- Hygieneartikel: Feuchttücher, Desinfektionsmittel und Müllsäcke helfen, die Hygiene auch ohne Wasser aufrechtzuerhalten.
3.5 Notfallpläne und soziale Vernetzung
Ein strukturierter Notfallplan und ein gut vernetztes Umfeld erhöhen die Sicherheit:
- Notfallplan erstellen: Der Plan sollte festlegen, wer was zu tun hat, wie Ressourcen verteilt werden und welche Schritte im Ernstfall eingeleitet werden.
- Nachbarschaftshilfe: Eine gut vernetzte Gemeinschaft kann bei Ressourcenknappheit und im Austausch von Informationen und Unterstützung entscheidend sein.
IV. 4. Verhalten während eines Blackouts
In einer tatsächlichen Blackoutsituation sollte man ruhig bleiben und planmäßig handeln. Folgende Schritte sind empfehlenswert:
- Stromkreis sichern: Alle nicht lebensnotwendigen Geräte abschalten, um Schäden durch Spannungsspitzen bei der Wiederherstellung der Stromversorgung zu verhindern.
- Wasser sparen: Da die Wasserversorgung begrenzt sein könnte, sollte sorgsam mit Trink- und Brauchwasser umgegangen werden. Trinkwasser nur für den Verzehr nutzen, während für Hygiene Brauchwasser oder gesammeltes Regenwasser zum Einsatz kommen kann.
- Lebensmittel rationieren: Besonders verderbliche Lebensmittel zuerst aufbrauchen. Der Kühlschrank sollte so wenig wie möglich geöffnet werden, um die Kühlung länger zu erhalten.
- Kommunikation aufrechterhalten: Kontakt zu Familienmitgliedern und Nachbarn suchen, um sich gegenseitig zu unterstützen und wichtige Informationen auszutauschen. Handys im Energiesparmodus nutzen und nur für kurze Mitteilungen aktivieren. Wenn verfügbar, ein batteriebetriebenes Radio für aktuelle Informationen nutzen.
- Sicherheitsmaßnahmen beachten: Fenster und Türen sollten verschlossen bleiben, da die Dunkelheit zu erhöhtem Risiko für Einbrüche führen kann. Offene Feuerquellen wie Kerzen oder Campingkocher sollten stabil und beaufsichtigt genutzt werden, um Brandgefahren zu vermeiden.
- Gemeinschaftliche Sicherheit und Nachbarschaftshilfe: Wenn Nachbarn gut vernetzt sind, kann dies im Ernstfall helfen. Gegenseitige Unterstützung und Ressourcen können den Alltag erleichtern und die Sicherheit erhöhen.
- Nach dem Blackout: Nach einem längeren Blackout sollten alle Geräte langsam und einzeln wieder eingeschaltet werden, um Spannungsschwankungen zu vermeiden. Verbrauchte Vorräte sollten nachgefüllt und Erfahrungen reflektiert werden, um für künftige Vorfälle besser vorbereitet zu sein.
Ein ruhiges und organisiertes Vorgehen in einer Blackout-Situation hilft, sowohl Ressourcen als auch die Sicherheit zu gewährleisten.