Ein Quinzhee ist eine aus Schnee gebaute Notunterkunft, die in winterlichen Survival-Situationen Schutz vor Kälte und Wind bietet. Sie unterscheidet sich vom Iglu dadurch, dass sie nicht aus Schneeziegeln, sondern aus einem aufgeschichteten Schneehügel geformt wird. Diese Technik wird in extrem kalten Umgebungen angewandt und erfordert sorgfältige Planung, um eine sichere und warme Unterkunft zu schaffen.
I. Was ist ein Quinzhee?
Das Quinzhee ist eine einfache, aber effektive Winterbehausung, die durch Aushöhlen eines verdichteten Schneehaufens entsteht. Es ist leichter zu bauen als ein Iglu, da kein spezieller Schnee mit hoher Verdichtung benötigt wird. Diese Art der Notunterkunft kann Wärme speichern und vor eisigen Temperaturen schützen, indem sie den Wind abhält und eine isolierende Luftschicht im Inneren schafft.
Das Prinzip basiert darauf, dass Schnee ein ausgezeichneter Isolator ist. Durch die eingeschlossenen Luftpartikel verhindert er den direkten Wärmeverlust. Bei richtiger Konstruktion kann die Innentemperatur eines Quinzhees mehrere Grad über der Außentemperatur liegen, was es in Survival-Situationen zu einer wertvollen Schutzmaßnahme macht.
II. Bau eines Quinzhees – Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Schneehaufen aufschichten – Zunächst wird ein großer Haufen Schnee (etwa 1,5 bis 2 Meter hoch und 3 bis 4 Meter im Durchmesser) aufgeschüttet. Der Schnee sollte möglichst locker aufgetragen werden.
- Schnee verdichten – Nachdem der Haufen geformt wurde, muss er einige Stunden (mindestens 1-2 Stunden) ruhen, damit sich der Schnee setzen und stabilisieren kann.
- Eingang festlegen – Der niedrigste Punkt des Hügels wird als Eingang ausgewählt, da kalte Luft absinkt und so nicht in den Wohnbereich gelangt.
- Innenraum aushöhlen – Vorsichtig mit einer Schaufel oder den Händen den Innenraum aushöhlen. Die Wände sollten mindestens 30–50 cm dick bleiben, um Stabilität zu gewährleisten.
- Belüftungslöcher einfügen – Mindestens ein kleines Loch im oberen Bereich sorgt für ausreichende Luftzirkulation und verhindert Kohlenmonoxidvergiftungen.
- Schlafplattform anlegen – Eine erhöhte Liegefläche sorgt dafür, dass der Körper nicht direkt mit dem kalten Boden in Kontakt kommt.
- Innenraum glätten – Die Innenseite kann mit den Händen oder Werkzeugen geglättet werden, damit herunterfallender Schnee minimiert wird.
III. Sicherheitsaspekte und Stabilität eines Quinzhees
Beim Bau eines Quinzhees gibt es einige Risiken, die beachtet werden müssen:
- Einsturzgefahr vermeiden – Die Wände sollten nicht zu dünn sein, und das Quinzhee sollte nicht zu groß ausgehöhlt werden.
- Belüftung sicherstellen – Mindestens eine kleine Öffnung oben oder seitlich anbringen, um eine Sauerstoffversorgung zu gewährleisten.
- Kälteschutz optimieren – Der Boden sollte mit Isolationsmaterial wie Fichtenzweigen, einer Rettungsdecke oder Isomatten ausgelegt werden.
- Nicht direkt am Feuer nutzen – Offenes Feuer im Quinzhee ist gefährlich, da es schnell zum Schmelzen oder zum Sauerstoffmangel führen kann.
IV. Vorteile eines Quinzhees gegenüber anderen Schneebehausungen
- Leicht zu bauen – Keine Schneeblöcke nötig wie beim Iglu, wodurch es in fast jeder Schneesituation errichtet werden kann.
- Flexibel in der Größe – Kann an unterschiedliche Gruppengrößen angepasst werden.
- Gute Isolierung – Hält Wind ab und speichert Wärme besser als einfache Schneegruben.
- Notfalllösung – In kurzer Zeit errichtbar und damit ideal für Survival-Situationen.
Im Vergleich zum Iglu bietet das Quinzhee eine schnellere Bauweise, allerdings mit einer etwas geringeren Stabilität. Für kurzfristige Aufenthalte ist es dennoch eine der besten Schneenotunterkünfte.