DIY, kurz für „Do It Yourself,“ ist im Outdoor- und Survival-Bereich mehr als nur eine Methode, Dinge eigenständig zu bauen oder zu reparieren. Vielmehr geht es darum, in der Wildnis autark zu überleben, die vorhandenen Ressourcen optimal zu nutzen und kreative Lösungen für die täglichen Herausforderungen in der Natur zu finden. Die DIY-Konzepte im Survival-Kontext sind vielseitig und bieten die Möglichkeit, mit wenigen Mitteln das eigene Überleben zu sichern und die Natur auf eine tiefere Weise zu erleben.
I. Die Bedeutung von DIY im Survival-Bereich
DIY ist im Survival-Bereich nicht nur eine praktische Fähigkeit, sondern oft eine notwendige Voraussetzung, um in der Natur zu überleben. Der DIY-Gedanke fördert die Selbstständigkeit und das Improvisationstalent, indem man lernt, aus dem, was die Natur bietet, das Beste herauszuholen. Besonders in Notsituationen, in denen auf moderne Ausrüstung und Werkzeuge nicht zurückgegriffen werden kann, zeigt sich die Wichtigkeit, handwerkliches Geschick und grundlegende Survival-Fähigkeiten zu beherrschen. Es geht darum, vorhandene Ressourcen wie Holz, Steine, Pflanzenfasern oder tierische Materialien so zu nutzen, dass sie einem beim Bau von Unterschlupfen, Werkzeugen und Hilfsmitteln dienen.
II. Grundlagen des DIY im Survival-Kontext
Im Survival-Bereich bedeutet DIY, mit minimalem Materialeinsatz nützliche Gegenstände und Werkzeuge herzustellen. Dabei kommt es besonders auf das Wissen über lokale Ressourcen und die entsprechenden Techniken an.
- Materialkunde: Zu den wichtigsten Materialien zählen Holz, Stein, Pflanzenfasern, Ton und Tierhäute. Ein grundlegendes Verständnis dieser Ressourcen hilft dabei, sie in praktischen Kontexten wie dem Bau von Werkzeugen oder Unterschlupfen effektiv einzusetzen.
- Werkzeugherstellung: Werkzeuge sind in der Wildnis unverzichtbar. Ein Messer, ein Feuerstein oder ein handgefertigter Speer können den Unterschied zwischen Überleben und Misserfolg ausmachen. Die Herstellung eines stabilen, scharfen Messers aus Stein und Holz erfordert Präzision und Geduld, kann jedoch mit etwas Übung erlernt werden. Ein Feuerstarter kann durch einen einfachen Bogen oder einen Feuerstahl improvisiert werden, um Feuer ohne Streichhölzer oder Feuerzeug zu erzeugen.
- Verbindungstechniken: In der Natur gibt es keine Nägel oder Schrauben. Daher ist es wichtig, stabile Verbindungen zu schaffen, die langfristig halten. Mit Pflanzenfasern oder Tiersehnen können Schnüre hergestellt werden, die sich zum Binden oder Nähen von Gegenständen eignen. Die Herstellung von Seilen und Bändern aus Naturfasern erfordert Geschick und eine genaue Kenntnis der Pflanzen in der Umgebung.
III. DIY-Ansätze zum Bau von Überlebenshilfen
In der Wildnis ist es entscheidend, schnell einen Unterschlupf, Wasser, Feuer und Nahrung zu finden. DIY-Methoden helfen, die vier Grundbedürfnisse im Outdoor-Bereich zu decken.
- Unterschlupf bauen: Ein sicherer Unterschlupf schützt vor Wind, Regen und Kälte. Mithilfe von Ästen, Laub und Moos kann eine improvisierte Unterkunft gebaut werden, die wärmt und vor den Elementen schützt. Eine einfache Möglichkeit ist der Bau eines „Lean-to“-Schutzes, bei dem ein schräges Dach mit Zweigen und Blättern gebaut wird. Dieser Schutz ist schnell zu errichten und kann die Körperwärme konservieren.
- Wasserbeschaffung und -aufbereitung: In der Wildnis sind saubere Wasserquellen nicht immer vorhanden. Ein DIY-Wasserfilter kann aus Sand, Kohle und Kies hergestellt werden, um das Wasser von groben Verunreinigungen zu befreien. Zur Desinfektion kann das Wasser anschließend abgekocht werden. Ein Solar-Destillationssystem, bei dem Sonnenenergie zur Verdunstung und Kondensation genutzt wird, kann auch helfen, salzhaltiges oder verunreinigtes Wasser trinkbar zu machen.
- Feuer machen: Feuer ist überlebenswichtig, sei es zum Erwärmen, Kochen oder als Signal. Eine einfache DIY-Methode ist das Herstellen eines Bogenbohrers, bei dem durch die Reibung eines Stabes und einer Holzunterlage Hitze entsteht, um ein Feuer zu entzünden. Alternativ kann ein Spiegel oder Glas als DIY-Linse verwendet werden, um Sonnenstrahlen auf ein kleines Zundernest zu konzentrieren.
- Nahrungsmittel beschaffen und haltbar machen: In der Natur Nahrung zu finden und diese haltbar zu machen, ist essenziell. DIY-Techniken wie das Räuchern oder Trocknen von Fleisch und Fisch erlauben, die Nahrungsmittel länger haltbar zu machen. Auch die Herstellung von primitiven Fallen kann dabei helfen, kleine Tiere zu fangen. Einfache Fallen können aus Zweigen, Steinen und Pflanzenfasern gebaut werden, um Kleintiere zu fangen.
IV. DIY-Ansätze für die Herstellung von Outdoor-Ausrüstung
Abseits der grundlegenden Überlebensbedürfnisse kann DIY auch dazu beitragen, nützliche Ausrüstungsgegenstände für längere Aufenthalte in der Wildnis herzustellen.
- Herstellung von Bekleidung: Tierhäute, Rinde und Pflanzenfasern können zu provisorischer Kleidung verarbeitet werden, die vor Kälte und Verletzungen schützt. Einfache Techniken wie das Gerben von Tierhäuten ermöglichen die Herstellung von wetterfester und widerstandsfähiger Kleidung.
- Behältnisse und Aufbewahrungsmöglichkeiten: Für das Tragen von Wasser oder Lebensmitteln können improvisierte Behältnisse aus Materialien wie Ton, Holz oder Tierhäuten gefertigt werden. Diese DIY-Behältnisse sind besonders nützlich, wenn man längere Strecken in der Wildnis zurücklegen muss und Vorräte transportieren möchte.
- Schutz- und Verteidigungswerkzeuge: In abgelegenen Gebieten oder gefährlichen Situationen kann eine DIY-Waffe zum Schutz beitragen. Ein einfacher Speer oder Bogen kann mithilfe von Holz, Steinen und Pflanzenfasern gebaut werden und hilft, sich vor potenziellen Gefahren zu verteidigen.
V. DIY als Lebensphilosophie im Survival
DIY ist mehr als eine Technik – es ist eine Lebensphilosophie im Survival-Bereich, die auf Selbstversorgung und Unabhängigkeit basiert. Es fördert das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und stärkt die Verbindung zur Natur. Die Fähigkeit, in der Wildnis eigenständig und kreativ Lösungen zu finden, führt zu einem tieferen Verständnis der natürlichen Welt und unserer Rolle darin. Es erfordert Übung und Geduld, aber je mehr man lernt, desto besser kann man die Herausforderungen des Outdoor-Lebens meistern.