Der Begriff Prep leitet sich aus dem englischen Wort „Preparation“ (Vorbereitung) ab und wird im Kontext des Preppings als Bezeichnung für Maßnahmen, Vorräte und Kenntnisse verwendet, die im Falle einer Krise oder eines Notfalls lebenswichtig sein können. Der Hauptgedanke des Preppings ist, sich auf mögliche Notlagen vorzubereiten, um unabhängig und handlungsfähig zu bleiben. Dabei kann es um kurzfristige Notfälle wie Stromausfälle oder Naturkatastrophen gehen, aber auch um längerfristige Krisenszenarien wie Versorgungsengpässe oder wirtschaftliche Zusammenbrüche. Der Begriff „Prep“ beschreibt sowohl die individuellen Vorbereitungen als auch die Gesamtheit aller Ressourcen, die ein Prepper benötigt.
I. Die Grundlagen des Preppings – Die Vorbereitung auf den Notfall
Um sich auf Krisensituationen vorzubereiten, müssen Prepper bestimmte Grundlagen beachten, die in mehreren Kategorien zusammengefasst werden können. Diese Kategorien umfassen unter anderem die Notwendigkeit der Selbstversorgung, die Sicherstellung von Wasser und Nahrung, medizinische Versorgung sowie die allgemeine Sicherheit.
- Wasser
Eine der wichtigsten Ressourcen ist Wasser, denn der Mensch kann nur wenige Tage ohne Flüssigkeitszufuhr überleben. Das Lagern von Trinkwasser sowie die Fähigkeit, Wasser zu filtern und aufzubereiten, ist für Prepper unerlässlich. Methoden zur Wasseraufbereitung, wie die Nutzung von Wasserfiltern, chemischen Wasserreinigungsmitteln oder das Abkochen, gehören zur Grundausstattung jedes Preppers. - Nahrung
Die Nahrungsmittelvorsorge ist ein zentraler Aspekt des Preppings. Neben der Lagerung von konservierten Lebensmitteln ist es auch sinnvoll, Lebensmittel mit langer Haltbarkeit, wie Reis, Bohnen oder Nudeln, in die Vorräte aufzunehmen. Zusätzlich setzen erfahrene Prepper auf das Anlegen von Saatgut und Kenntnisse im Gartenbau, um frische Nahrungsmittel selbst anzubauen und langfristig autark zu bleiben. - Medizinische Versorgung
In Krisenzeiten kann die medizinische Versorgung eingeschränkt oder gar nicht zugänglich sein. Daher gehören eine gut ausgestattete Hausapotheke, Erste-Hilfe-Kenntnisse sowie grundlegende medizinische Ausrüstung zur Vorbereitungsroutine. Zudem schätzen viele Prepper die Fähigkeit, pflanzliche Heilmittel zu verwenden, um auf natürliche Weise gesundheitliche Probleme zu behandeln. - Hygiene und Sanitäreinrichtungen
Hygiene spielt eine entscheidende Rolle im Überleben, da Infektionen und Krankheiten besonders unter schwierigen Bedingungen schwerwiegende Folgen haben können. Zum Prep gehört deshalb auch die Lagerung von Hygieneartikeln und die Planung von sanitären Einrichtungen, die ohne moderne Infrastruktur funktionieren. Möglichkeiten wie die Komposttoilette oder einfache Systeme zur Abwasserentsorgung sind in vielen Notfallszenarien unerlässlich. - Sicherheit und Selbstverteidigung
In Krisenzeiten kann es zu Sicherheitsrisiken kommen, die durch eine erhöhte Kriminalität oder Instabilität ausgelöst werden. Deshalb setzen viele Prepper auf Maßnahmen zur Selbstverteidigung und schützen ihre Vorräte und ihr Eigentum durch geeignete Sicherheitsstrategien. Dazu gehören mechanische Sicherungen, wie die Verstärkung von Türen und Fenstern, aber auch die Ausbildung in Selbstverteidigungstechniken.
II. Aufbau und Verwaltung von Vorräten
Eine wesentliche Aufgabe im Prepping besteht darin, den Überblick über die eigenen Vorräte zu behalten und diese regelmäßig zu überprüfen. Lebensmittel sollten rotierend gelagert werden, um ablaufende Produkte zuerst zu verbrauchen und die Bestände regelmäßig aufzufüllen. Elektronische Inventarsysteme oder einfache Listen können dabei helfen, einen Überblick über den Vorrat zu bewahren.
- Langzeitlagerung
Prepper setzen häufig auf spezielle Lagermethoden, um die Haltbarkeit von Lebensmitteln zu verlängern. Dazu gehört das Vakuumieren von Lebensmitteln, das Einlegen in Salz oder das Trocknen von Obst und Gemüse. Vorräte wie Wasser, Konserven, Reis und Nudeln werden trocken, kühl und lichtgeschützt gelagert. - Rotationsprinzip
Der Vorrat sollte nach dem Rotationsprinzip genutzt werden, bei dem die älteren Lebensmittel zuerst verbraucht und durch frische Produkte ersetzt werden. Diese Methode minimiert den Verlust durch verdorbene Lebensmittel und hält den Vorrat jederzeit frisch.
III. Fähigkeiten und Wissen als essenzielle Ressourcen
Neben materiellen Vorräten sind praktische Kenntnisse und Fertigkeiten für Prepper von zentraler Bedeutung. Der Aufbau eines breiten Wissensspektrums, das vom Gärtnern bis hin zur Ersten Hilfe reicht, ist unerlässlich, um in Notfällen selbstständig handeln zu können. Viele Prepper nehmen an Kursen teil, um sich in Bereichen wie Outdoor-Überlebenstechniken, Wildniskunde und Selbstverteidigung weiterzubilden.
- Überlebenstraining
Survival- und Bushcraft-Trainings helfen Preppern, grundlegende Fertigkeiten für das Leben in der Natur zu entwickeln. Dazu gehören der Bau von Notunterkünften, die Feuererzeugung ohne moderne Hilfsmittel sowie das Wissen über essbare Pflanzen und das Erkennen von Gefahren in der Natur. - Erste-Hilfe-Kenntnisse
Die Erste Hilfe ist in jeder Notsituation unerlässlich. Ein umfassendes Wissen über die Erstversorgung bei Verletzungen, die Stabilisierung von Knochenbrüchen oder die Behandlung von Verbrennungen ist entscheidend. Prepper führen oft Erste-Hilfe-Kurse durch und erweitern ihre Kenntnisse über Traumabehandlungen, die in Krisensituationen notwendig sein können.
IV. Kommunikation und Informationsbeschaffung in der Krise
Die Fähigkeit, Informationen zu erhalten und mit anderen zu kommunizieren, kann im Krisenfall überlebenswichtig sein. Prepper setzen auf alternative Kommunikationsmittel wie Funkgeräte oder Notfallradios, um unabhängig von Mobilfunknetzen Informationen zu erhalten.
- Funkgeräte und Notfallkommunikation
Funkgeräte, wie CB-Funk oder Amateurfunk, ermöglichen die Kommunikation auch in Situationen, in denen reguläre Kommunikationssysteme nicht verfügbar sind. Viele Prepper bilden sich im Umgang mit Funkgeräten weiter, um in Notfällen Kontakt zu anderen Menschen halten zu können. - Notfallradios
Notfallradios mit Kurbelbetrieb oder Solarpanels sind eine verlässliche Informationsquelle. Diese Geräte empfangen auch ohne Strom aus dem Netz wichtige Nachrichten und Wetterberichte, die über das Verhalten in Krisensituationen informieren.
V. Psychische und physische Vorbereitung auf Krisensituationen
Die psychische Widerstandsfähigkeit und die physische Fitness sind grundlegende Faktoren für das Überleben. Prepping beinhaltet daher auch Maßnahmen zur Stärkung der eigenen mentalen Stärke und körperlichen Verfassung.
- Physische Fitness
Eine gute körperliche Verfassung ist für die Bewältigung körperlicher Herausforderungen in Krisensituationen notwendig. Das regelmäßige Trainieren von Kraft und Ausdauer bereitet den Körper auf anstrengende Aufgaben, wie das Tragen von Lasten oder das Errichten von Notunterkünften, vor. - Mentale Stärke
Der Umgang mit Stress und das Bewahren eines klaren Kopfes in angespannten Situationen ist im Ernstfall unerlässlich. Viele Prepper trainieren ihre mentale Widerstandsfähigkeit, indem sie sich mit möglichen Krisenszenarien auseinandersetzen und sich vorbereitend mit Ängsten und Unsicherheiten konfrontieren.
VI. Prep als Lebensweise – Der langfristige Ansatz
Für viele Prepper ist das Prepping nicht nur eine kurzfristige Sicherheitsmaßnahme, sondern ein Lebensstil. Dieser Ansatz beinhaltet das Ziel der langfristigen Unabhängigkeit und Selbstbestimmung, das Erlernen traditioneller Fertigkeiten und den bewussten Umgang mit Ressourcen.
- Selbstversorgung als Lebensstil
Das Bestreben, unabhängig von Versorgungsketten zu sein und sich selbst versorgen zu können, führt viele Prepper zu einer naturverbundenen und ressourcenschonenden Lebensweise. Sie bauen Gemüse an, sammeln Wasser, konservieren Lebensmittel und setzen auf erneuerbare Energien wie Solarpanels. - Austausch in der Gemeinschaft
Der Austausch mit Gleichgesinnten in Prepper-Gemeinschaften ermöglicht das Lernen voneinander und das Entwickeln von Vertrauen und Unterstützung. Viele Prepper treffen sich in Foren oder Gruppen, um Wissen zu teilen und sich gegenseitig zu inspirieren.