Survival bedeutet das Überleben in Extremsituationen, sei es in der Wildnis, bei Naturkatastrophen oder in isolierten Regionen. Die Grundprinzipien des Überlebens beruhen auf der Fähigkeit, die eigene Umgebung einzuschätzen, Ressourcen sinnvoll zu nutzen und grundlegende Techniken anzuwenden. Survival-Strategien und -Techniken können über Leben und Tod entscheiden und werden nicht nur in Extremsituationen, sondern auch bei Outdoor-Aktivitäten immer mehr praktiziert.
I. Grundlegende Survival-Prinzipien
- Vorbereitung und Planung: Eine fundierte Planung und Vorbereitung erhöht die Überlebenschancen erheblich. Dazu gehört die Kenntnis über die Umgebung, die Wetterbedingungen und das Mitführen geeigneter Ausrüstung.
- Mentale Einstellung: Die mentale Stärke und der Wille zu überleben spielen eine entscheidende Rolle. Eine positive Einstellung und der Glaube an den eigenen Überlebenswillen helfen, Panik zu vermeiden und klare Entscheidungen zu treffen.
- Ressourcenmanagement: Ein bewusster Umgang mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen, wie Wasser, Nahrung und Energie, ist entscheidend. Die Fähigkeit, diese Ressourcen zu identifizieren und zu konservieren, kann entscheidend sein.
II. Wasserbeschaffung in der Wildnis
- Quellen erkennen und nutzen: In der Natur gibt es verschiedene Wasserquellen, darunter Flüsse, Bäche, Regenwasser und Pflanzen. Grundkenntnisse über die Umgebung helfen, diese Ressourcen zu finden.
- Wasseraufbereitung: Rohes Wasser kann mit Schadstoffen oder Krankheitserregern belastet sein. Zur Aufbereitung eignet sich das Abkochen, Filtern oder der Einsatz von Wasserreinigungstabletten. Alternativ können improvisierte Filter aus Sand, Kies und Aktivkohle gebaut werden.
- Konservierung: Da Wasser oft eine begrenzte Ressource ist, ist sparsames Trinken und eine kontrollierte Aufnahme wichtig. Die Hydration sollte sorgfältig überwacht und der Wasserverbrauch angepasst werden.
III. Nahrungssuche und -verwertung
- Essbare Pflanzen und Kräuter: Die Kenntnis über essbare Pflanzen und deren Nährwert ist eine wertvolle Überlebensfertigkeit. Viele Wildpflanzen bieten wichtige Vitamine und Mineralien, die den Körper stärken und die Energiereserven auffüllen.
- Jagd und Fischerei: Bei der Nahrungssuche können Fallenstellen, das Angeln mit improvisierten Angelhaken und das Sammeln von Insekten helfen. Einige Survivalisten tragen minimalistische Werkzeuge wie kleine Messer oder Angelsets mit, um im Notfall auf diese Ressourcen zurückzugreifen.
- Nahrungszubereitung und Konservierung: Rohverzehr ist oft eine schnelle Lösung, kann aber gesundheitliche Risiken bergen. Das Kochen oder Räuchern von Fleisch und Fisch reduziert die Gefahr von Infektionen. Auch das Trocknen oder Räuchern kann helfen, Lebensmittel haltbarer zu machen.
IV. Schutz und Behausung
- Notunterkünfte bauen: Ein Schutz vor Witterungseinflüssen und Kälte ist essenziell. Dazu eignen sich einfache Behausungen wie Laubhaufen, Höhlen oder improvisierte Unterschlupfe aus Ästen, Blättern und Rinden.
- Isolation und Wärmeerhalt: In kalten Klimazonen ist der Erhalt der Körperwärme überlebenswichtig. Kleidung kann mit natürlichen Materialien wie Blättern oder Moos isoliert werden, und Feuerstellen helfen, die Körpertemperatur aufrechtzuerhalten.
- Sicherheitsvorkehrungen: Um sich vor wilden Tieren zu schützen, sollten Unterkünfte in einer sicheren Entfernung zu Wasserquellen errichtet und Nahrungsmittel gut verstaut werden. Signalfeuer können helfen, Rettungskräfte zu alarmieren und Orientierung in der Dunkelheit bieten.
V. Feuer und Wärmeerzeugung
- Feuerstarter und Techniken: In der Wildnis kann Feuer durch Methoden wie Feuerbohren, Feuerstäbe oder das Verwenden von Batterien und Draht erzeugt werden. Auch eine Lupe kann, bei geeigneten Bedingungen, helfen.
- Brennmaterial und Feueraufbau: Trockenes Holz, Rinde und Kiefernzapfen eignen sich ideal als Zunder. Der Aufbau des Feuers, etwa in einer Pyramidenform, hilft, das Feuer optimal zu entfachen und aufrechtzuerhalten.
- Feuer als Wärme- und Signalquelle: Ein Feuer dient nicht nur zur Wärmeversorgung und zum Kochen, sondern kann auch als Signal für Rettungskräfte genutzt werden. Mehrere Feuerstellen in einer Dreiecksform sind ein international anerkanntes Notsignal.
VI. Navigation und Orientierung
- Ohne Kompass navigieren: Die Sonne, Sterne und natürliche Landmarken helfen, die Richtung zu bestimmen. Zum Beispiel geht die Sonne im Osten auf und im Westen unter, was als Richtungsweiser dient.
- Improvisierte Hilfsmittel: Einfache Hilfsmittel wie ein Stock und ein Schatten können helfen, die Himmelsrichtungen grob einzuschätzen. Auch Mooswuchs auf Baumstämmen kann auf die Nordrichtung hinweisen.
- Wegmarkierungen und Routenplanung: Um sich nicht zu verirren, sollten markante Punkte genutzt werden, um den Weg zurück zu finden. Mit improvisierten Wegmarkierungen aus Steinen oder Zweigen kann der Weg bei Bedarf nachverfolgt werden.
VII. Kommunikation und Signale
- Notsignale erstellen: Ein Signalfeuer oder improvisierte Spiegel (z. B. ein Messer oder ein Metallstück) können als Signal für Rettungskräfte dienen. Laute Geräusche, etwa durch das Schlagen auf Metall, können ebenfalls Aufmerksamkeit erregen.
- Notfallrufe und SOS-Signale: Das internationale SOS-Signal besteht aus drei kurzen, drei langen und wieder drei kurzen Signaltönen oder Lichtsignalen. Alternativ können drei wiederholte Laute oder Zeichen ein Notsignal darstellen.
- Notiztechniken für Retter: Notizen mit Informationen über den Verbleib oder den Gesundheitszustand können an markanten Punkten hinterlassen werden. Auch Symbole auf dem Boden helfen, den Rettungskräften Hinweise zu geben.
VIII. Erste Hilfe und Gesundheitsschutz
- Grundlegende Erste-Hilfe-Kenntnisse: Die Versorgung von Verletzungen, das Schienen gebrochener Gliedmaßen und die Desinfektion von Wunden sind lebensrettend. Als Desinfektionsmittel kann Alkohol, falls vorhanden, oder das Auskochen von Wasser genutzt werden.
- Schutz vor Infektionen: Insekten können Krankheiten übertragen; das Tragen von Kleidung und der Einsatz von natürlichen Insektenschutzmitteln, wie bestimmten Kräutern, helfen, das Risiko zu mindern.
- Erhaltung der Körperenergie: Um die eigene Energie zu schützen, sollte die körperliche Anstrengung minimal gehalten werden. Regelmäßige Ruhephasen, Schutz vor Sonne und ausreichende Hydration sind entscheidend für den Körpererhalt.