Ein Tarp ist eine vielseitig einsetzbare Plane, die vor allem in Outdoor-, Bushcraft- und Survival-Szenarien zum Einsatz kommt. Sie dient primär als Schutz vor Witterungseinflüssen wie Regen, Wind und Sonne. Ursprünglich aus dem Militärbereich stammend, hat das Tarp aufgrund seiner Flexibilität und leichten Bauweise einen festen Platz im Outdoor-Bereich gefunden. Tarps bestehen aus unterschiedlichen Materialien und sind in verschiedenen Größen und Farben erhältlich, um sie an die jeweiligen Umgebungsbedingungen und Einsatzmöglichkeiten anzupassen.
I. Materialien und Stoffe für Tarps – Eine Auswahl
- Polyester: Ein gängiges Material für Tarps. Polyester ist wasserabweisend, UV-beständig und leicht. Es trocknet schnell und bietet guten Schutz gegen Wind und Regen. Polyester-Tarps sind daher besonders für Wanderungen und Outdoor-Aktivitäten geeignet.
- Nylon: Nylon ist ein sehr strapazierfähiges Material und wird oft für ultraleichte Tarps verwendet. Es bietet ausgezeichnete Reißfestigkeit und Flexibilität, ist jedoch weniger UV-beständig als Polyester. Nylon muss gut imprägniert werden, um optimalen Regenschutz zu gewährleisten.
- Baumwolle: Baumwoll-Tarps sind atmungsaktiv und angenehm in der Nutzung. Sie sind besonders für warme Klimazonen geeignet, da sie weniger Wärmestau verursachen. Baumwolle benötigt jedoch mehr Pflege und ist schwerer, was sie für längere Wanderungen ungeeignet macht.
- Ripstop: Ein spezieller Stoff, der durch eingearbeitete Verstärkungsfäden vor Rissen geschützt wird. Ripstop wird oft in Kombination mit Nylon oder Polyester verwendet, um die Reißfestigkeit zu erhöhen, und ist besonders langlebig.
II. Größen und Formen – Flexibilität und Anpassung
- Rechteckige Tarps: Die häufigste Form, die sich gut für vielfältige Aufbaumöglichkeiten eignet. Rechteckige Tarps sind flexibel und können sowohl als Dach- oder Wandschutz aufgespannt werden.
- Quadratische Tarps: Ebenfalls weit verbreitet, bieten sie durch ihre Symmetrie eine gleichmäßige Abdeckung. Quadratische Tarps sind ideal für einfache Unterstände und lassen sich auch als Bodenplane verwenden.
- Hexagonale und asymmetrische Tarps: Diese sind speziell für leichte Rucksackreisen entwickelt worden, da sie meist weniger Stoff verbrauchen und so Gewicht sparen. Sie bieten Schutz in der Mitte, während die Ecken oft frei bleiben.
- Spezialformen: Einige Tarps sind für spezifische Zwecke konzipiert, z.B. für den Einsatz als Schutz für Hängematten. Diese Tarps sind meist verlängert und bieten eine bessere Abdeckung.
III. Aufbau und Befestigung eines Tarps – Tipps und Techniken
- Ridgeline-Befestigung: Die Ridgeline ist eine Seilspanne, die zwischen zwei Bäumen befestigt wird. Das Tarp wird dann über diese Linie gelegt und an den Enden fixiert. Dies ist eine einfache und stabile Möglichkeit, ein Tarp als Wetterschutz aufzubauen.
- Tarp-Spannsysteme: Unterschiedliche Knoten und Seilklemmen kommen beim Aufbauen von Tarps zum Einsatz. Bekannte Knoten wie der Palstek, Spannerknoten oder Tautline Hitch sorgen für stabile Befestigungen und lassen sich bei Bedarf leicht lösen.
- Abspannungspunkte und Winkel: Die Abspannung des Tarps ist entscheidend, um Wind und Wasser bestmöglich abzuwehren. Ein steiler Winkel hilft, das Wasser schnell ablaufen zu lassen. Bei stärkerem Wind sollte das Tarp möglichst flach aufgespannt werden, um weniger Angriffsfläche zu bieten.
IV. Anwendungsmöglichkeiten für Tarps – Schutz und Vielseitigkeit
- Schutz vor Regen und Sonne: Die Grundfunktion eines Tarps ist der Schutz vor Regen und Sonne. Durch unterschiedliche Aufbaumöglichkeiten kann das Tarp als Schattenspender oder Regenüberdachung dienen.
- Windschutz und Wärmeisolierung: In windigen Regionen kann ein Tarp als Windschutz verwendet werden. In Kombination mit einem Feuer kann es zudem Wärme reflektieren und so den Komfort in kalten Nächten erhöhen.
- Bodenplane oder Zeltersatz: Tarps können als alternative Schlafmöglichkeit genutzt werden, indem sie direkt am Boden befestigt oder als Zeltersatz aufgestellt werden. Besonders Bushcrafter schätzen die Freiheit, die ein Tarp bietet, da es im Vergleich zum Zelt weniger Material und Gewicht erfordert.
- Notfallunterstand: In Überlebenssituationen bietet ein Tarp schnellen Schutz und kann mit minimalem Aufwand als Unterstand genutzt werden. Mit einfachen Hilfsmitteln wie Seilen und Heringen lässt sich in kurzer Zeit ein stabiler Unterschlupf errichten.
V. Pflege und Wartung eines Tarps – Langlebigkeit sichern
- Reinigung und Trocknung: Nach jeder Nutzung sollte das Tarp gereinigt und gründlich getrocknet werden, um Schimmelbildung zu verhindern. Wasserabweisende Stoffe wie Nylon und Polyester können bei Verschmutzung mit mildem Seifenwasser gereinigt werden.
- Imprägnierung und Nachbehandlung: Bei längerem Einsatz oder starkem Regen kann die Imprägnierung eines Tarps nachlassen. Eine regelmäßige Nachbehandlung mit Imprägnierspray sorgt dafür, dass das Material weiterhin wasserfest bleibt und optimalen Schutz bietet.
- Aufbewahrung: Tarps sollten trocken und in einer luftdurchlässigen Tasche aufbewahrt werden. Eine zu enge Faltung oder Lagerung kann das Material schwächen und die Lebensdauer verkürzen.