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Erfolgreich Feuer machen im Winter bei Schnee

Tipi aus Zeltplanen im Winter beim Survival Training

Das Entzünden eines Feuers im Winter, insbesondere bei Schnee, stellt Outdoorer und Überlebenskünstler vor besondere Herausforderungen. Während Feuer in jeder Jahreszeit ein grundlegendes Überlebenswerkzeug ist, wird es im Winter zu einer unverzichtbaren Wärmequelle, die Schutz vor den eisigen Temperaturen bietet. Die kalte Umgebung, gepaart mit der Feuchtigkeit des Schnees, erfordert spezielle Techniken und Vorbereitungen, um ein beständiges und warmes Feuer zu entfachen. In diesem Beitrag werden wir uns mit den Schlüsselstrategien und -techniken befassen, die notwendig sind, um auch unter den anspruchsvollsten winterlichen Bedingungen erfolgreich Feuer zu machen.

Die Tücken des Schnees beim Feuermachen

  • Schmelzender Schnee:
    • Problem: Ein Feuer erzeugt Wärme, die den Schnee darunter schmelzen lässt. Dieser schmelzende Schnee wird zu Wasser, das die Basis des Feuers durchnässt und es potenziell löschen kann.
    • Lösung: Erstellen Sie eine erhöhte Plattform für Ihr Feuer. Dies kann durch das Stapeln von trockenen Steinen oder dicken Ästen erreicht werden. Diese Plattform wird als Barriere zwischen dem Feuer und dem Schnee dienen und verhindern, dass das Feuer direkt auf dem Schnee sitzt.
  • Wärmeabsorption:
    • Problem: Schnee reflektiert und absorbiert Wärme. Dies bedeutet, dass ein Großteil der von Ihrem Feuer erzeugten Wärme vom Schnee absorbiert wird, anstatt Sie zu wärmen.
    • Lösung: Umgeben Sie Ihr Feuer mit einer Barriere, wie z.B. einer Schneemauer oder großen Steinen. Dies wird dazu beitragen, die Wärme zurück zu Ihnen zu reflektieren und gleichzeitig als Windschutz dienen.
  • Luftzirkulation:
    • Problem: Ein Feuer benötigt Sauerstoff, um zu brennen. Dichter Schnee kann jedoch die Zirkulation der Luft um das Feuer herum einschränken.
    • Lösung: Achten Sie darauf, dass Ihr Feuer an einem Ort mit guter Luftzirkulation entzündet wird. Vermeiden Sie tiefe Schneegruben und stellen Sie sicher, dass Wind das Feuer von einer Seite erreichen kann, um es mit Sauerstoff zu versorgen.

Grundlagen zum Feuermachen im Winter

  • Vorbereitung der Feuerstelle:
    • Schneeentfernung: Es ist essentiell, den Schnee gründlich zu entfernen, bis man den Erdboden erreicht. Der Grund hierfür ist, dass der Schnee, wenn er durch die Hitze des Feuers schmilzt, Wasser bildet, das das Feuer potenziell löschen kann.
    • Isolierung des Bodens: In Gebieten, in denen der Boden tief gefroren ist, kann die Kälte des Bodens das Feuer beeinträchtigen. Eine Schicht trockener Blätter oder Gras dient als Isolator, der die Kälte vom Feuer fernhält und gleichzeitig eine trockene Basis für das Brennmaterial bietet.
  • Verwenden Sie eine Barriere:
    • Isolationsplattform: Eine Barriere aus trockenen Steinen oder Ästen dient nicht nur als physische Trennung zwischen dem feuchten oder kalten Boden und dem Feuer, sondern auch als Plattform, die das Feuer erhöht und so eine bessere Luftzirkulation ermöglicht.
    • Wärmereflektion und Windschutz: Die Barriere reflektiert auch die Wärme zurück zum Benutzer und schützt das Feuer vor Windböen, die es ausblasen könnten.
  • Wählen Sie trockenes Brennmaterial:
    • Hochgelagertes Holz: Holz, das hoch über dem Boden gelagert ist, wie abgebrochene Äste in Bäumen, bleibt oft trocken, da es nicht direkt mit Schnee in Kontakt kommt.
    • Harzreiche Hölzer: Hölzer wie Kiefer oder Fichte enthalten natürliche Harze, die als Brennstoff dienen und das Holz auch bei Feuchtigkeit brennbar machen.
  • Entzünden des Feuers:
    • Verwenden Sie einen Firesteel oder wasserdichte Streichhölzer, um den Zunder zu entzünden.
    • Fügen Sie Anzündholz hinzu, sobald der Zunder brennt, gefolgt von größeren Holzstücken. Das Holz sollte in der Größe variieren, von kleinen Zweigen bis zu dickeren Ästen, um eine gleichmäßige Flamme zu gewährleisten.
  • Schützen Sie das Feuer vor Wind:
    • Natürliche Barrieren: Nutzen Sie natürliche Strukturen wie Felsen, Bäume oder Geländeerhebungen als Windschutz.
    • Schneemauern: Eine Schneemauer kann auch als effektiver Windschutz dienen, indem sie den Wind um das Feuer herumlenkt und so verhindert, dass er direkt auf die Flammen trifft.
  • Füttern Sie das Feuer regelmäßig:
    • Brennmaterialverbrauch: Ein Feuer im Winter verbraucht Brennmaterial schneller als in wärmeren Monaten, da es ständig gegen die Kälte ankämpfen muss.
    • Konstante Wärmequelle: Es ist wichtig, das Feuer regelmäßig mit Holz zu füttern, um eine konstante Wärmequelle zu gewährleisten und sicherzustellen, dass es nicht erlischt.

Herausforderungen in verschiedenen Höhenlagen

  • Niedrige Höhenlagen:
    • In niedrigeren Höhenlagen kann es mehr Niederschlag in Form von Schnee geben, was das Finden von trockenem Brennmaterial erschwert.
    • Die Luft ist dichter, was bedeutet, dass es mehr Sauerstoff gibt, um das Feuer zu unterstützen. Dies kann jedoch auch zu stärkeren Winden führen, die das Feuer ausblasen können.
    • Lösung: Suchen Sie nach überhängenden Felsen oder Bäumen, die als natürlicher Windschutz dienen können. Verwenden Sie auch eine Schneemauer als zusätzlichen Windschutz.
  • Mittlere Höhenlagen:
    • Die Temperaturen können kälter sein, und es kann weniger natürlichen Zunder geben.
    • Die Luft wird dünner, was bedeutet, dass weniger Sauerstoff vorhanden ist, um das Feuer zu unterstützen.
    • Lösung: Verwenden Sie Harz oder Harzreiche Hölzer als Zunder. Achten Sie darauf, das Feuer ständig zu überwachen und regelmäßig Brennmaterial hinzuzufügen.
  • Hohe Höhenlagen:
    • In hohen Höhenlagen kann es extrem kalt sein, und die Luft ist sehr dünn. Dies kann das Atmen erschweren und auch das Entzünden eines Feuers herausfordernder machen.
    • Es gibt weniger Vegetation, was das Finden von Brennmaterial erschwert.
    • Lösung: Haben Sie immer einen Firesteel dabei. Verwenden Sie auch eine Windschutzbarriere, um das Feuer vor den starken Höhenwinden zu schützen.

Werkzeuge und Ausrüstung für das Feuermachen

  • Feuerstarter:
    • Es gibt zahlreiche Feuerstarter, die sich in ihrer Effizienz und Anwendung unterscheiden. Magnesiumblöcke können Späne abgeben, die leicht entflammbar sind und als Zunder dienen.
    • Wasserdichte Streichhölzer sind speziell beschichtet, um sicherzustellen, dass sie auch bei Nässe zuverlässig zünden.
    • Feuerstahl (Firesteel), der Funken erzeugt, wenn er gegen einen Schaber oder ein Messer gestrichen wird, ist besonders bei feuchten Bedingungen nützlich.
    • Wir empfehlen in unseren Überlebenstrainings in unseren Survival Camps immer nur Firesteels der Marke "Light My Fire". Diese funktionieren im Vergleich zu anderen Marken bei unseren Kursen auch bei Anfängern immer am besten.
  • Zunder:
    • Die Wahl des richtigen Zunders ist entscheidend. Trockenes Gras, Reisig von Nadelbäumen, Birkenrinde und das Innenholz von Totholz sind natürliche Zunderquellen.
    • Es gibt auch kommerzielle Feueranzünder, die speziell entwickelt wurden, um bei allen Wetterbedingungen zu brennen. Aber wer hat diese schon in einer Notsituation dabei? Ein Firesteel in der Hosentasche stört nicht. Ein Paket Zunder schon.
  • Anzündholz:
    • Kleine, trockene Zweige und Äste sind ideal, um das Feuer zu entfachen. Sie brennen schnell und erzeugen die notwendige Hitze, um größere Holzstücke zu entzünden.
  • Brennholz:
    • Das Herzstück jedes Feuers. Es ist wichtig, eine Mischung aus verschiedenen Größen zu haben. Kleinere Stücke entzünden sich schnell, während größere Stücke länger brennen und eine konstante Wärmequelle bieten.
  • Messer:
    • Ein scharfes, robustes Messer kann verwendet werden, um Holz zu spalten, Zunder zu schaffen oder feuchte Rinde von Holz zu entfernen. Einige Messer haben auch einen integrierten Feuerstahl. Ist das Brennholz zu hart und man hat kein richtiges Werkzeug zum kompletten Spalten dabei, kann man Holz auch mit einem selbstgebauten Holzkeil spalten.
  • Schaufel:
    • Eine Klappschaufel ist nicht nur nützlich, um Schnee zu entfernen, sondern auch, um eine sichere Feuerstelle zu schaffen, in der das Feuer vor Wind und Nässe geschützt ist. Aber wie schon oben geschrieben - in einer echten Survivalsituation hat die wahrscheinlich niemand dabei.
  • Achtung - Verringerte Funktion von Feuerzeugen in Höhe und Kälte:
    • Druckunterschiede in der Höhe: In höheren Höhenlagen nimmt der Luftdruck ab. Viele Feuerzeuge, insbesondere Butan-Feuerzeuge, sind auf einen bestimmten atmosphärischen Druck angewiesen, um ordnungsgemäß zu funktionieren. In höheren Höhen kann der reduzierte Druck dazu führen, dass das Butan im Feuerzeug nicht effizient verdampft und somit nicht zündet.
    • Kälte und Gasverdampfung: Bei niedrigen Temperaturen verdampft das Gas in einem Feuerzeug (z.B. Butan) weniger effizient. Dies bedeutet, dass das Gas in flüssiger Form bleibt und nicht in den gasförmigen Zustand übergeht, der für die Entzündung notwendig ist. Wenn ein Feuerzeug in der Kälte gelagert wird, kann es schwierig oder unmöglich werden, es zu zünden, bis es wieder auf eine wärmere Temperatur erwärmt wird.
    • Materialkontraktion: Kälte kann auch die Materialien im Feuerzeug beeinflussen. Metallteile können sich zusammenziehen, was zu einer weniger effizienten Funktionsweise oder sogar zum Versagen des Feuerzeugs führen kann.

Erweiterte Techniken bei Schnee

  • Feuergrube: Bei extrem kalten Bedingungen oder tiefem Schnee kann das Graben einer Feuergrube dazu beitragen, das Feuer vor Wind zu schützen und die Wärme zu konzentrieren. Die Grube sollte so positioniert werden, dass sie vor vorherrschenden Winden geschützt ist.
  • Reflektorwand: Eine Reflektorwand aus Holz, Steinen oder sogar Schnee kann hinter dem Feuer errichtet werden. Sie reflektiert nicht nur die Wärme zurück zum Benutzer, sondern dient auch als effektiver Windschutz.
  • Feuerlay-Techniken: Die Art und Weise, wie Sie Ihr Feuer anordnen, kann einen großen Unterschied in seiner Effizienz machen. Die Tipi-Methode verwendet eine kegelförmige Anordnung von Holz, die sich ideal zum Entfachen eines Feuers eignet. Die Kreuzholzmethode stapelt Holz in einem Gittermuster, was eine gute Belüftung ermöglicht. Die Plattformmethode verwendet eine Basis aus größeren Holzstücken mit kleinerem Brennmaterial oben drauf, ideal für nasse Bedingungen, da die Plattform das Feuer vom feuchten Boden isoliert. Jede dieser Techniken hat ihre eigenen Vor- und Nachteile und sollte je nach den spezifischen Bedingungen und dem verfügbaren Material ausgewählt werden.
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